INFORMATION DES BÜRGERMEISTERS
Geschätzte Bürgerinnen und Bürger, liebe Jugend!
Ein Monat ist seit der Hochwasserkatastrophe vergangen – ein Monat voller Herausforderungen.
Um diese Katastrophe und die Konsequenzen daraus auch politisch zu diskutieren und notwendige Entscheidungen rasch zu treffen, habe ich eine außerordentliche Sitzung des Gemeinderates einberufen.
Es freut mich informieren zu können, dass in dieser Gemeinderatssitzung am 15. Oktober alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden konnten.
Der Gemeinderat hat sich in einem Schulterschluss über Parteigrenzen hinweg für die schnellstmögliche Errichtung des hundertjährigen Hochwasserschutzes ausgesprochen.
Für diese Unterstützung möchte ich mich bedanken. Wir werden trotz der fehlenden Zustimmungserklärungen einzelner Grundeigentümer die wasserrechtliche Bewilligung bei den zuständigen Landes- und Bundesbehörden beantragen und zeitgleich auch die Detailplanung für die Bauphase starten. Alle anwesenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäte haben sich außerdem bereit erklärt, sich nach ihren Möglichkeiten für die schnellstmögliche Realisierung des Hochwasserschutzprojektes bei Land und Bund politisch einzusetzen.
Einstimmig wurde auch der Baubeginn für den neuen Bauhof verschoben.
Die Kosten für die Sanierung der zahlreichen Hochwasserschäden an der Gemeindeinfrastruktur (Kindergarten, Volksschule, Gemeindeamt, Kanalnetz, Wasserversorgung, Strassen und Wege, etc…) sind enorm, aber noch nicht genau bezifferbar.
Um die Finanzierung des 100-jährigen Hochwasserschutzprojektes durch diese jetzt notwendigen Sanierungskosten nicht zu gefährden, wird die erst vor wenigen Wochen Anfang September 2024 einstimmig beschlossene Errichtung des Bauhofes auf unbestimmte Zeit zurückgestellt.
Wir haben einstimmig entschieden, ein Container-Provisorium für den Kindergarten zu errichten.
Dieses Ausweichquartier wird in den kommenden Wochen auf dem Parkplatz des Fußballplatzes errichtet. Es wurden viele verschiedene Standorte geprüft, leider war keiner innerhalb des Ortsgebietes möglich.
Ein Bausachverständiger ist beauftragt, die Schäden am Kindergartengebäude zu bewerten, damit der Gemeinderat über die zukünftigen Optionen entscheiden kann.
Ein weiterer wichtiger Beschluss, der einstimmig gefasst wurde, entlastet alle Haushalte bei den Ortswassergebühren. Für die Wasserabrechnung 2024 wird der Durchschnittswasserverbrauch aus 2023 oder 2024 herangezogen – je nachdem, was niedriger ist. So werden mögliche Mehrkosten durch Wascharbeiten oder Rohrbrüche abgefedert.
Eine Resolution an die Bundes- und Landesregierung wurde ebenfalls einstimmig beschlossen.
Der Gemeinderat fordert dabei die Bundes- und Landesregierung auf, eine leistbare Versicherungslösung zur hundertprozentigen Absicherung der Schäden aus Elementarereignissen (wie Hochwasser, Erdbeben, Hangrutschungen,...) gemeinsam mit der Versicherungswirtschaft rasch möglich zu machen. Weiters wird die NÖ Landesregierung aufgefordert, weitere Hochwasserschutzmaßnahmen (insbesondere Schaffung von Retentionsraum) im Oberlauf des Pielachtals und Sierningtals zu prüfen, um die Unterläufe zu entlasten.
Ich bitte Sie, in diesen schweren Stunden für unsere Gemeinschaft weiter den Zusammenhalt in den Vordergrund zu stellen. Diese Kraft zeichnet unsere Gemeinde aus und trägt wesentlich dazu bei, die Folgen dieser unglaublichen Katastrophe bestmöglich zu überwinden.
Bei auftauchenden Fragen steht Ihnen wie auch in der Vergangenheit das Team des Gemeindeamtes und ich jederzeit zur Verfügung. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, wir sind bemüht alle Anliegen bestmöglich zu bearbeiten.
Fritz Ofenauer
Bürgermeister