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Eröffnung Zentrumsentwicklung

Am Pfingstsonntag, den 19. Mai 2024 fand die feierliche Eröffnung des Gemeindezentrums in der Marktgemeinde Markersdorf-Haindorf statt. Pfarrer P. Pirmin Mayer hielt die Festmesse und segnete das neue Gemeindeamt. Danach fand die feierliche Eröffnung mit den Festreden statt. Bgm. Fritz Ofenauer konnte viele Ehren- und Festgäste begrüßen. Arbeitskreisleiter GGR Johannes Kern berichtete über die „9 Erfolgsfaktoren“ bei der Umsetzung dieses Zentrumsentwicklungsprojektes. Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister hielt in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die Festrede und betonte dabei, dass „dieses Projekt Wohnen, Kinderbetreuung, Geschäftsflächen und eine moderne Gemeindeverwaltung im Ortskern vereint und ein Vorzeigeprojekt zur Stärkung des Ortszentrums ist. Es ist ein Beispiel dafür, wie man bestehende Bausubstanz nutzen und mit neuem Leben erfüllen kann. Es ist auch ein Projekt, das zeigt, wie man erfolgreich Bodenverbrauch vermeiden und das so einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leistet.“

Beim folgenden Tag der offenen Tür konnten das Gemeindeamt, das Co-Working und die Tagesbetreuungseinrichtung für Kleinkinder besichtigt werden. 



Chronologie des Projektes


•             (Indirekte Vorarbeit) 2010-2015: Start des Gemeinde21-Bürgerbeteiligungsprojektes. Viele Zukunftsfragen für die Gemeinde werden erläutert, unter anderem wird die Idee diskutiert, wie und wo unser neues Gemeindeamt entstehen soll. Die Rahmenbedingungen werden dabei gemeinsam mit der Bevölkerung in den darauffolgenden Jahren in Workshops geschaffen: Entscheidung für die Aussiedlung des alten Feuerwehrhauses, um genügend Flächen sowohl für ein Zeitgemäßes Feuerwehrhaus als auch für die Neugestaltung im Zentrum zu gewinnen, da das Areal des alten Feuerwehrhauses mitgenutzt werden kann.

•             2015: Gründung des Arbeitskreises Zentrumsentwicklung und Startschuss des Bürgerbeteiligungsprozesses. Markersdorf-Haindorf wird zu einer Pilotgemeinde für das Thema Zentrumsentwicklung und wird eng vom Land NÖ im Bürgerbeteiligungsprozess begleitet (siehe dazu auch: https://noel.gv.at/noe/115825_dorferneuerung.html

•             2015-2018: Regelmäßig Workshops und gemeinsame Besichtigungstermine durch den Arbeitskreis bei vergleichbaren/ähnlichen Projekten was Bürgerbeteiligung bzw. Neugestaltung von Ortskernen/Gemeindeämtern (u.a. wurden Stephanshart (Gemeinde Ardagger), Eichgraben, Böheimkirchen und Ottensheim (Oberösterreich) besichtigt) betrifft. Eingeladen war immer die gesamte Bevölkerung – Teilnehmerzahlen zwischen 20 und 50 Personen aus der Bevölkerung. Ziel: Definition von dem, was ein modernes Gemeindezentrum benötigt – eines Anforderungskataloges.

•             2018: Vergabe der Erarbeitung einer Bebauungsstudie an das Architekturbüro Nonconform. Ziel: Die Gesamtbevölkerung soll die Möglichkeit haben, bei der visuellen Gesamtgestaltung des Areals mitzusprechen und der Frage, in welchem Bereich sollen welche Nutzungen stattfinden.

•             2018-2019: Vertiefende Workshops von Nonconform mit dem Arbeitskreis und der Bevölkerung wo in mehreren Zwischenschritten gemeinsam die Baukörper am Planungsareal definiert wurden und nach einigen Terminen ein gemeinsamer Plan erarbeitet wurde, wie das Areal aus Sicht der Gemeinde bestmöglich bebaut wird – etwa was die Dachgestaltung und Anordnung der Baukörper am Areal anlangt. Abschließend wurde die Bebauungsstudie als visuelles Modell präsentiert. In diesen Workshops reift auch die Idee, den Turm des ehemaligen Lagerhauses nicht zu schleifen, sondern im Falle der Realisierbarkeit stehen zu lassen und neu zu nutzen.

•            2021: Europaweite Ausschreibung des Projektes zur Umsetzung auf Basis der Bebauungsstudie. Eine vom Gemeinderat eingerichtete Bewertungskommission mit Vertretern aller Parteien vergibt auf Basis eines davor festgelegten Schlüssels Punkte an die Bewerber, um mit dem Gewinner in vertiefende Gespräche zu treten. Dabei werden unter anderem Punkte dafür vergeben, wie nahe ein Bewerber sich an das mit der Bevölkerung in der Bebauungsstudie erarbeitete Konzept gehalten hat. Mit dem Gewinner der europaweiten Ausschreibung, der Wohnbaugenossenschaft GEDESAG, wurden anschließend noch Detailplanungsschritte unternommen. Damit hat auch der Bauträger gewonnen, der sich am Nächsten an der Bebauungsstudie orientiert hat. 

o             Teil der Ausschreibung waren auch die Baukosten: Der Projektwerber soll die Kosten für die 28 Wohnungen sowie die anschließende Vermietung übernehmen. Die Geschäftsflächen, die Flächen für eine Tagesbetreuungseinrichtung für Kleinkinder sowie das Gemeindeamt wurden von der Gemeinde bezahlt. Dazu wurde von beiden Projektpartnern – der GEDESAG und der Gemeinde Markersdorf-Haindorf das gleiche Bauunternehmen (Swietelsky) als Generalunternehmer beauftragt. Das bedeutet, in der Planung und in der Baustellenphase war es ein gemeinsames Projekt, in der Abrechnung sind es jedoch zwei klar getrennte Projekte und auch zwei verschiedene Verantwortungsbereiche. Schönes Detail: 2021 wurde als Ausschreibungs-Bedingung eine Fixpreis-Garantie verlangt. Das bedeutet, der Projektwerber hat einen Fixpreis für sein Konzept abgegeben. Damit sind der Gemeinde keine Mehrkosten durch die Preissteigerungen in der Baubranche in den darauffolgenden Jahren entstanden.

•             2021-2022: Detailplanungsschritte mit den Architekten der GEDESAG

•             17. Juni 2022: Spatenstich

•             15. März 2023: Gleichenfeier 

•             7. Dezember 2023: Schlüsselübergabe an Mieter der GEDESAG-Wohnungen, seither Bezug der Wohnungen 

•             11. Dezember 2023: Übergabe der Projektteile Gemeindeamt, Tagesbetreuungseinrichtung und Geschäftsflächen an die Gemeinde; anschließend starten die Möblierungsarbeiten in Gemeindeamt und Tagesbetreuungseinrichtung

•             Februar 2024: Neueröffnung von Trafik und Bank

•             April 2024: Übersiedelung Gemeindeamt

•             19. Mai 2024: Offizielle Eröffnung des Gemeindeamtes mit einem Tag der offenen Tür mit Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister

•             Herbst 2024: Eröffnung der Kleinkinderbetreuung und des Co-Working. 



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